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2018 - 43 Millionen unbezahlte Überstunden

Aktualisiert: 27. Apr. 2019

Arbeiten Sie gerne gratis? Nein? - 2018 wurden 43 Millionen Mehr- und Überstunden weder bezahlt noch mit Zeit­aus­gleich abgegolten. Das zeigen die neuesten Daten der Statistik Austria.

Insgesamt wurde jede 6. Mehr- und Über­stunde nicht bezahlt. Das entspricht der „Gratis-Arbeit“ von rund 25.000 Voll­zeit­beschäftigten. AK Präsidentin Renate Anderl fordert ein Ende der Verfalls­fristen für Über­stunden und ein Über­stunden-Duplum:

„Wer Über­stunden­entgelt mutwillig vorenthält, soll künftig das Doppelte zahlen müssen.“

Ein bekanntes Problem:

Während eines aufrechten Arbeits­verhältnisses fordern viele Arbeit­nehmer­Innen vergeblich die Bezahlung offener Über­stunden ein. Andere trauen sich das aus Angst um ihren Job erst gar nicht. Erst wenn das Arbeits­verhältnis zu Ende ist, wollen viele Arbeit­nehmer offene Mehr- und Über­stunden einklagen.

Doch in der AK Arbeits­rechts­beratung kommt dann für viele die böse Überraschung: Im Arbeits­vertrag steht eine Verfalls­frist für alle Ansprüche von oftmals nur drei Monaten. Über­stunden, die oft über Jahre angehäuft wurden, wurden damit völlig gratis geleistet.


„Leider ist eine solche Verfalls­klausel nach der derzeitigen Rechts­lage zulässig“

, sagt AK Präsidentin Renate Anderl.

„Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Die AK fordert daher ein gesetzliches Verbot solcher Verfalls­fristen für Über­stunden­zuschläge.“

Selbst wenn es eine solche Verfalls­klausel nicht gibt und der Arbeitnehmer alle offenen Ansprüche zuerkannt bekommt, kommt der Arbeitgeber eigentlich völlig straffrei davon: Er muss, zuzüglich Zinsen nur das zahlen, was er sowieso schuldig geblieben ist.


Anderl:

„Manche Arbeitgeber machen daraus richtig­gehend ein Geschäfts­modell und enthalten systematisch Überstunden vor. Dass es hier gar keine Sanktionen gibt, ist eine negative Anreiz­wirkung. Daher fordere ich ein Über­stunden-Duplum: Wer Über­stunden mutwillig vorenthält, soll das Doppelte zahlen müssen.“


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