Der SPÖ-Bürgermeisterkandidat Peter Michael Breitenauer stellte sich den Fragen von Ulli Wurzinger und gibt dabei Einblicke in sein politisches und sein privates Leben.
Ulli: Peter, wir sind hier bei strahlendem Sonnenschein in eurem wunderschönen Garten und können so die Corona-Auflagen auf angenehme Weise einhalten. Ich möchte dir zunächst ein paar persönliche Fragen stellen, damit unsere LeserInnen Gelegenheit haben, dich besser kennenzulernen. Als Mann darf man dich ja fragen, wie alt du bist und wie es um deine familiäre Situation steht.
Peter: Ich bin im November 1965 geboren und ein richtiges Linzer Stadtkind. Aufgewachsen bin ich mit 2 Geschwistern in Ebelsberg in einer typischen sozialdemokratischen Familie. Mein Vater war VOEST-Arbeiter im Stahlwerk und meine Mutter Hausfrau. Es war bestimmt nicht leicht, mit dem Lohn auszukommen und die Familie zu ernähren. Als Gymnasiast ist mir schon bewusst geworden, dass man es als “Arbeiterkind” schwerer hat, nur wenige meiner KlassenkollegInnen kamen aus Arbeiterfamilien. Aus diesem Grund sind mir schon seit damals soziale Gerechtigkeit und Chancengerechtigkeit wichtige Anliegen.
Ulli: Ich bin ein paar Jahre älter als du und kann von ganz ähnlichen Erfahrungen berichten. Eine Volksschullehrerin hat tatsächlich zu meinem Vater gesagt, Arbeiterkinder gehören in die Hauptschule und nicht ins Gymnasium.
Peter: Und meine Eltern wurden bei meiner Anmeldung ins Gymnasium gefragt, warum sie ihr Kind überhaupt in eine höhere Schule geben wollen.
Ulli: Wir beide sind also typische “Kreisky-Kinder”, die von der Öffnung der Gesellschaft profitiert haben. Gratis-Schulbücher, Schülerfreifahrt, eine Schulbauoffensive und die Stärkung des Selbstwertgefühls von Kindern aus Arbeiterfamilien haben schon zu einer größer werdenden Chancengleichheit und zu sozialem Aufstieg geführt.
Peter: Ja bestimmt, aber genau aus diesem Grund ist mir wichtig, dass man seine Wurzeln, seine Herkunft nicht vergisst und seinerseits dafür sorgt, dass andere auch diese Möglichkeit bekommen und am vorhandenen Wohlstand teilhaben können. Für mich war es schon in jungen Jahren selbstverständlich, mich politisch zu engagieren.
Ulli: Das hast du auch ausgiebig getan. Ich möchte nur ein paar Stationen zitieren, von denen du mir in früheren Gesprächen schon erzählt hast. Du warst in der Jungen Generation, in der SPÖ Ebelsberg, in der SPÖ Kematen/Krems und dort schon Ortsparteivorsitzender- Stellvertreter.
Seit 2011 wohnst du in Kirchberg-Thening. Auch da hast du mit deinem politischen Engagement nicht lang gewartet, denn seit 2015 bist du im Gemeinderat, zunächst als Fraktionsobmann und seit Februar 2021 als Vizebürgermeister. Und nun bist du unser Kandidat für das Bürgermeisteramt. Oft wird man ja von Menschen außerhalb der Politik gefragt: “Warum tust du dir das überhaupt an?” Ich antworte dann meist: “Ja, weil es halt wer tun muss!” Was antwortest du mir jetzt?
Peter: Es hat mich sehr gefreut und geehrt, dass mich sowohl der amtierende Bürgermeister Dietmar Kapsamer als auch du als vorherige Vizebürgermeisterin und der Vorstand aus unserer Partei gefragt haben, ob ich das machen will. Dieses Vertrauen stärkt mich ungemein und nachdem mein Wahlspruch “FÜR VIELE DAS BESTE” lautet, möchte ich das im Interesse der Vielen tun. Ich sehe diese Aufgabe zwar auch als Herausforderung, aber noch viel mehr als Auftrag.
Ulli: Du bist für mich der ideale Kandidat und bringst aus deinem beruflichen Werdegang so viel Erfahrung mit, die für unsere Gemeinde auch von unschätzbarem Wert ist. Du hast gleich nach der Matura im Khevenhüller-Gymnasium und nach dem Bundesheer EDV-Kenntnisse erworben, im Arbeitsmarktservice Linz, dann in der Arbeitsinspektion in Wels und seit 2000 im Magistrat Linz gearbeitet. Seit 2006 hast du dort die Leitung im Bürgerservice. Dein Steckenpferd ist nach wie vor die EDV, weshalb du auch Informatikbeauftragter bist. Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich alle Tätigkeitsfelder aufzählen würde, mit denen du zu tun hast. Nur ein paar seien erwähnt: Abteilung Ausländerbeschäftigung, Strahlenschutz, Tierschutz, STVO, Bezirksverwaltung ...
Peter: Danke für deine Lorbeeren. Ich kann auf 37 Jahre Berufserfahrung zurückblicken, dabei sind Bürgerservice und Bürgernähe mein tägliches Brot. In den vielen Jahren habe ich erfahren, was den Menschen wichtig ist und wo sie auch der Schuh drückt. Neben der Empathie, aber auch dem Ehrgeiz bringe ich auch gerne meine Expertise in Behördenangelegenheiten ein, gerade dabei sind Ausdauer und Geduld sehr wichtige Aspekte.
Ulli: Da hast du enorm wichtige positive Eigenschaften angeführt. Jetzt interessiert mich natürlich auch, ob du auch “Schattenseiten” hast.
Peter: Sicher, was glaubst du denn! Was ich leider seit vielen Jahren nicht ablegen kann, ist die Tatsache, dass mir das Rauchen immer noch schmeckt, obwohl natürlich alle medizinischen Erkenntnisse gegen dieses Laster sprechen.
Ulli: Naja, da ist ja noch nicht Hopfen und Malz verloren. Vielleicht ist dir aber auch dein Motto in anderen Angelegenheiten dabei im Weg? “FANGE NIE AN AUFZUHÖREN - HÖRE NIE AUF ANZUFANGEN. Ein kleiner Scherz muss auch erlaubt sein.
Aber eine andere Frage. Was sagt eigentlich deine Familie zu deiner Entscheidung, Bürgermeisterkandidat zu sein?
Peter: Diese Entscheidung ist natürlich im Familienrat gefällt worden, und zwar einstimmig. Dass mich meine Frau Martina in meiner politischen Tätigkeit zeitlich und inhaltlich sehr unterstützt, macht es mir schon leichter. Auch meine Tochter Iris hat viel Verständnis dafür, dass politische Arbeit zeitintensiv ist. Ich lebe seit nunmehr 11 Jahren mit meiner Familie sehr gerne in Kirchberg-Thening. Für uns waren die hervorragende Kinderbetreuung im Ort, die ländliche Umgebung bei gleichzeitiger Nähe zur Stadt mit LILO-Anbindung Anreiz, uns hier unser Heim zu schaffen. Kirchberg-Thening ist unsere Heimat, unsere Wohlfühlgemeinde. Ich möchte in meiner politischen Arbeit dazu beitragen, dass Kirchberg-Thening auch weiterhin diese lebens- und liebenswerte Gemeinde bleibt.
Ulli: Dann wünsche ich dir im Besonderen, lieber Peter, aber uns als SPÖ im Allgemeinen alles Gute für die Wahl im September! Danke für dieses persönliche und anregende Gespräch!
Peter: Ich danke dir!
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